Contents
Was macht Europa für mich aus?
Die wichtigsten Errungenschaften – Seit 1957 hat die Europäische Union Großartiges für die Menschen in der EU und die ganze Welt erreicht:
Wir leben auf einem friedlichen Kontinent.EU-Bürger/innen haben die Freiheit, überall in der EU zu leben, zu studieren und zu arbeiten.Die EU ist der größte Binnenmarkt der Welt.Die EU leistet Unterstützung und Entwicklungshilfe für Millionen von Menschen weltweit.
Was ist mit Europa gemeint?
Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess von und Eine Skulptur am Wittelsbacher Brunnen in München zeigt die “Reitende Europa auf dem Stier.” Europa ist ein Erdteil, ein “Kontinent”. Hier leben mehr als 700 Millionen Menschen in 47 Staaten. Es werden mehr als 60 Sprachen gesprochen.
Ziemlich in der Mitte des Kontinents liegt Deutschland.27 europäische Staaten haben sich zur Europäischen Union zusammengeschlossen. liegt mitten in Europa. Mit einer Fläche von 10 Millionen Quadratkilometern ist Europa nach der zweitkleinste Kontinent oder Erdteil. So nennt man große zusammenhängende Landmassen mit dazugehörigen Inseln und Meeren.
Auf unserem Globus gibt es sechs Erdteile: Antarktis, Asien, Amerika, Afrika, Europa und Australien. (Manchmal wird auch von sieben Kontinenten gesprochen. Dann unterscheidet man zwischen Nord- und Südamerika). Deutschland würde ungefähr 33-mal in Europa hineinpassen.
Das Ural-Gebirge in grenzt Europa von Asien im Osten ab; im Süden ist das Mittelmeer die zu Afrika. Westlich und nördlich von Europa liegt der Atlantische Ozean. Der südlichste Punkt Europas liegt auf, der nördlichste ist Kinnarodden, nahe dem Nordkap in, man vom südlichsten Punkt des Kontinents bis zum nördlichsten reisen, wäre man mit Auto und Schiff – ohne Staus und Pausen – vier bis fünf Tage unterwegs.
In Europa gibt es 47 verschiedene, darunter auch sehr viele kleine Länder. Insgesamt leben hier über 700 Millionen Menschen. Über 60 verschiedene Sprachen werden gesprochen.27 europäische Staaten haben sich in der (EU) zusammengeschlossen, um in manchen Bereichen eine gemeinsame zu betreiben.
Was bedeutet in der EU zu sein?
Neue Mitglieder – Im Jahr 1973 traten Dänemark, Irland und das Vereinigte Königreich ( * ) der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft bei. Einige Jahre später konnten nach dem Ende rechtsgerichteter Diktaturen in Südeuropa drei weitere Länder die Mitgliedschaft beantragen.
Das erste war Griechenland, das 1981 beitrat. Portugal und Spanien folgten 1986.1993 wurde die Europäische Union gegründet, und zwei Jahre danach traten Österreich, Finnland und Schweden bei. Damit hatte sich die Zahl der EU-Mitgliedstaaten auf 15 erhöht. Kurze Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Europa durch den Eisernen Vorhang in Ost und West gespalten, womit der 40 Jahre andauernde Kalte Krieg eingeleitet wurde.
Die Berliner Mauer, die mitten durch die Stadt verlief, war ein Symbol für diese Teilung. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus im Jahr 1989 begannen die ehemals kommunistischen Länder Mittel- und Osteuropas einen Demokratisierungsprozess und beantragten den Beitritt zur EU.2004 traten acht mittel- und osteuropäische Staaten der EU bei: Estland, Lettland, Litauen, Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn.
Im selben Jahr wurden auch die Mittelmeerinseln Malta und Zypern EU-Mitglieder.2007 traten Bulgarien und Rumänien bei, gefolgt von Kroatien im Jahr 2013. Die Aufnahme neuer EU-Mitgliedstaaten hat den gemeinsamen Markt erweitert und dazu beigetragen, Frieden und Wohlstand in Europa zu erhalten. Neue Mitglieder müssen bereit sein, die Verträge zu unterzeichnen und das EU-Recht in seiner Gesamtheit zu übernehmen.
Sie müssen sich zu den Werten der EU bekennen, also zu den Grundsätzen der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit und der Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Über ihre eigenen Grenzen hinaus unterhält die EU auch enge Beziehungen zu ihren Nachbarstaaten.
Was verbindet man mit Europa?
Stärkung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts und der Solidarität zwischen den EU -Mitgliedsländern. Achtung ihrer reichen kulturellen und sprachlichen Vielfalt. Gründung einer Wirtschafts- und Währungsunion, deren Währung der Euro ist.
Was ist das Besondere an Europa?
Der Kontinent Europa bei Nacht, aus dem Weltraum gesehen. Die hellen Stellen sind Lichter von den Städten, Europa ist ein Kontinent, also einer der Erdteile. Er besteht aus über 40 Staaten. Im Norden und im Westen Europas liegt der Atlantische Ozean, im Süden das Mittelmeer,
Im Osten hingegen ist Europa mit Asien verbunden. Die Grenze zwischen Europa und Asien ist ein langes, hohes Gebirge, der Ural, Der Kontinent Europa hat besonders viel Küste, Es gibt nämlich viele Inseln, Halbinseln und Binnenmeere. Ein Binnenmeer wie das Mittelmeer oder die Ostsee ist ein Teil des Ozeans, der von viel Land umgeben ist.
Vor rund 3.500 Jahren entstand auf der Insel Kreta die erste europäische Hochkultur. Also Menschen, die kulturelle Dinge schufen und in Städten lebten. Anders als in China gab es in Europa nur selten ein einziges großes Reich wie etwa das Römische Reich,
- Das liegt vielleicht an diesen Inseln und Halbinseln, wo man sich besser gegen feindliche Nachbarn verteidigen konnte.
- Seit der Neuzeit, also seit etwa 1500, hatten mehrere europäische Staaten Kolonien in anderen Erdteilen.
- Eine Kolonie ist ein Stück Land, das von einem anderen Staat erobert oder gekauft wurde.
Auf diese Weise gehörte früher fast die gesamte Welt zu europäischen Staaten, und darum wird zum Beispiel in Südamerika meist Spanisch und in Australien Englisch gesprochen. In der Zeit von 1920 bis 1960 haben die meisten Staaten ihre Kolonien allerdings verloren.
Was kann man über Europa wissen?
Europa ist nicht nur geografisch, sondern auch kulturell ein sehr vielfältiger Kontinent. In Europa gibt es 44 Länder, in denen mehr als 700 Millionen Menschen leben. Wir Bewohnerinnen und Bewohner von 27 dieser europäischen Länder haben etwas sehr Wichtiges gemeinsam: Wir alle gehören zur Europäischen Union.
Was ist der Unterschied zu Europa?
Zusammenfassung. Europa ist ein Kontinent, die Europäische Union ist ein Staatenverbund. Europa hat 47 Staaten, nur 27 davon waren im Jahr 2021 Mitglied in der EU. Ein Land aus Europa kann der EU beitreten oder sie wieder verlassen.
Was ist das wichtigste Land in Europa?
Europa: – Europa Quelle: Europa macht ein Fünftel der Fläche Eurasiens aus und wird historisch gesehen als eigener Kontinent behandelt. Der größte Teil Europas (zurzeit 27 Länder) ist Mitglied der EU (Europäischen Union). Wichtigste Länder: Belgien: Die Hauptstadt des kleine Benelux-Landes ist Hauptsitz der EU und berühmt für seine Pralinen.
Hauptstadt: | Brüssel |
Fläche: | 30.528 km² |
Staatsform: | parlamentarische Monarchie |
Amtssprache: | deutsch, niederländisch, französisch |
Deutschland: Das bevölkerungsreichste Land der Europäischen Union und eine der größten Exportnationen und Industriemächte.
Hauptstadt: | Berlin |
Fläche: | 357.121 km² |
Staatsform: | parlamentarische Bundesrepublik |
Amtssprache: | Deutsch |
Frankreich: Frankreich ist das flächenmäßig größte Land Europas und verfügt über den viertgrößten Rüstungsetat der Welt.
Hauptstadt: | Paris |
Fläche: | 668.763 km² |
Staatsform: | Republik |
Amtssprache: | Französisch |
Griechenland: Die Zeusstatue von Olymp zählt zu den sieben Weltwundern. Griechenland ist für seine alte und hoch entwickelte Kultur weltberühmt.
Hauptstadt: | Athen |
Fläche: | 131.957 km² |
Staatsform: | parlamentarische Republik |
Amtssprache: | griechisch |
Großbritannien: Der Inselstaat war lange die führende Industrie- und Seefahrtsnation (Britisches Imperium). Königin Elizabeth II. ist Oberhaupt des Commonwealth of Nations, einer Vereinigung unabhängiger Länder.
Hauptstadt: | London |
Fläche: | 224.820 km² |
Staatsform: | parlamentarisch-konstitutionelle Monarchie |
Amtssprache: | englisch |
Italien: Italien ist der zweitgrößte Wein- und Olivenölproduzent der Welt. Die „ewige Stadt” Rom war einst das Zentrum des Römischen Imperiums.
Hauptstadt: | Rom |
Fläche: | 301.338 km² |
Staatsform: | parlamentarische Republik |
Amtssprache: | italienisch |
Niederlande: Das Königreich Niederlande ist eines der dichtest besiedelten Staaten der Welt, ein Viertel des Landes liegt unter dem Meeresspiegel und wird durch Deiche geschützt.
Hauptstadt: | Amsterdam |
Fläche: | 42.508 km² |
Staatsform: | parlamentarische Monarchie |
Amtssprache: | niederländisch |
Österreich: Das kleine Alpenland erreichte unter der Habsburgermonarchie Weltruhm und ist heute eines der beliebtesten Skisportländer.
Hauptstadt: | Wien |
Fläche: | 83.879 km² |
Staatsform: | parlamentarische Bundesrepublik |
Amtssprache: | deutsch |
Russland: Russland liegt teils in Europa, teils in Asien und ist flächenmäßig der größte Staat der Erde.
Hauptstadt: | Moskau |
Fläche: | 13.122.850 km² |
Staatsform: | semipräsidiale Republik |
Amtssprache: | russisch |
Schweiz: Die Schweiz ist ein loser Staatenbund (Eidgenossenschaft) und hat keine eigentliche Hauptstadt, Sitz der Regierung ist die „Bundesstadt” Bern.
Fläche: | 41.285 km² |
Staatsform: | föderale Republik |
Amtssprache: | deutsch, französisch, italienisch, rätoromanisch |
Vatikanstadt: Der kleinste Staat der Welt und Sitz des Oberhauptes der katholischen Kirche.
Fläche: | 0,44 km² |
Staatsform: | absolute Wahlmonarchie |
Amtssprache: | italienisch, latein |
Was ist europäische Kultur?
Bedeutung des Begriffes in der europäischen Kulturgeschichte – In der europäischen Kulturgeschichte wird der Begriff des Kulturraumes für kulturell verbundene Gebiete unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit verwendet. Beispiele für derartige europäische Kulturräume sind große geographische Einheiten wie der Balkan ebenso wie geographisch schwerer abgrenzbare Gebiete, beispielsweise das Rheinland oder historisch gewachsene Gebiete, zum Beispiel Limburg ( historisches Territorium im Heiligen Römischen Reich, heute zu den Niederlanden ( Limburg (Niederlande) ) und Belgien ( Limburg (Belgien) ) gehörend).
Was ist Europa für Kinder?
Europa – Lernspaß für Kinder Europa Europa ist ein Kontinent, der gemeinsam mit dem Kontinent Asien die Landmasse Eurasien bildet. Er erstreckt sich vom Mittelmeer im Süden bis zum Nordpol und von der Nordsee und dem Atlantischen Ozean im Westen bis zum Ural-Gebirge im Osten.
Europa besteht aus fast 50 eigenständigen Staaten. Jedes Land ist für sich etwas Besonderes. Die Erfahrungen zweier Weltkriege haben jedoch dazu geführt, dass sich viele europäische Staaten zur Europäischen Union (EU) zusammengeschlossen haben. Das soll verhindern, dass Europa wieder von Krieg und Zerstörung heimgesucht wird.
Die europäische blaue Flagge mit den Sternen ist ein Symbol für die Einheit Europas. Der Name ist Geschichte Der Name Europa stammt aus einer griechischen Sage. Europa war eine schöne Prinzessin, in die sich Göttervater Zeus verliebte. Er wollte sie unbedingt erobern und war sich sicher, dass Europa Tiere mag und er in Gestalt eines Tieres schneller mit ihr bekannt werden würde.
So verwandelte er sich in einen prächtigen Stier. Europa wurde aufmerksam auf ihn und setzte sich auf seinen Rücken. Der Stier, der ja eigentlich Zeus war, raste los und entführte Europa. Den Erdteil, auf dem die beiden schließlich landeten, nannte Zeus nach seiner schönen Prinzessin “Europa”. Leben in Europa Europa ist ein recht reicher Kontinent.
Vor allem im Westen brauchen sich die Kinder keine Sorgen ums Überleben machen. Sie haben genug zu essen, zu trinken, es gibt warme Kleidung und sie leben mit ihren Familien in festen Häusern. Außerdem brauchen Kinder in den meisten Ländern nicht zu arbeiten, sondern können zur Schule gehen.
Was bringt uns die EU im Alltag?
Reisen ohne Grenzkontrollen, Schüleraustausch oder Studienaufenthalt ohne Visum, einheitliche Bezahlung mit dem Euro — das sind nur einige Beispiele dafür, wie Entscheidungen, die in Brüssel getroffen werden, unseren Alltag beeinflussen. Die Europäische Union ist also nicht ganz weit weg, sondern betrifft uns alle, jeden Tag.
- Die hier präsentierten Angebote bieten sowohl Hintergrundtexte zum Verständnis als auch Materialien und didaktische Hinweise, um das Thema „Europa im Alltag” im Unterricht zu behandeln.
- Zusätzlich zu den Arbeitsblättern und Heften zum Download finden sich auch Internetseiten, die den Stoff leicht verständlich darstellen, sowie Erklärfilme, die einen visuellen Zugang ermöglichen.
Neben dem Einsatz in Schule und Unterricht bieten die Angebote somit auch allen am Thema Interessierten einen leicht verständlichen Einblick in die Thematik.
Warum ist die EU wichtig für die Zukunft?
4. weil die EU der größte Binnenmarkt weltweit ist – und damit Grundlage für Wirtschaftslage und Arbeitsplätze in Deutschland – Ein Markt für alle in der EU ohne Barrieren – mit 28 Staaten und über 500 Millionen Menschen. Für ein stark exportorientiertes Land wie Deutschland ein Segen.
Was ist der europäische Gedanke?
1. Die Vorgeschichte. – Was ist Europa? Die Schwierigkeiten einer Begriffsbestimmung beginnen bei dem Versuch der ethnischen und geographischen Umschreibung von „Europa”. Die meisten Europäer Stammen ihrer Herkunft nach aus dem Bereich der germanisch- romanischen und slawischen Völker, die alle der indo-europäischen Völkerfamilie angehören.
- Anlässlich des Vordringens der Türken auf Wien um 1500 wurde Europa als Einheit der germanisch –romanischen Völker zum ersten Mal empfunden.
- Mit dem Fall von Konstantinopel 1483 wurde Europa seines ältesten geistigen Zentrums, der wissenschaftlichen Schulen von Byzanz beraubt.
- Im ausgehenden Mittelalter bildete sich, anknüpfend an die griechisch römische Antike, die europäische Gelehrtenrepublik des Humanismus.
Humanisten, wie Enea Silvio Piccolomini (1405-64) und Machiavelli ( 1469-1527) verwandten „Europa” als geistigen und politischen Begriff im Sinne der Moderne, bezogen auf die Völker auf dem Kontinent des gleichen Namens und gemeinsamer Geschichte und Kultur und vor allem aber, der christlichen Religion,
So sagt Piccolomini denn nach dem Fall Konstantinopels: „Aber nachdem nun Konstantinopel verloren, eine so große Stadt in die Gewalt der Feinde geraten, so viel Christenblut vergossen ist, so viele Gläubige in Knechtschaft geführt sind, ist der katholische Glaube schwer verwundet, unsere Religion schändlich erschüttert, der Name Christi im Übermaß geschädigt und erniedrigt”.
Denn in früheren Zeiten wurden wir in Asien und Afrika, d.h. auf fremden Gebiet verwundet, nun aber sind wir in EUROPA, d.h. im Vaterland, im eigenen Haus, an unserem Sitz erschüttert und niedergemetzelt worden.” 1 Die im 17. Jahrhundert verbreiteten Friedenspläne und Friedensutopien sind im Zusammenhang zu sehen mit den gleichzeitigen intensiven Erörterungen des Begriffs „Europa”.
Sie wurden hervorgerufen durch das Trauma des 30-jährigen Krieges und eines Aufkommens einer Sehnsucht nach europäischer Gemeinsamkeit. Als Beispiel seien die Konzeptionen der kollektiven Sicherheit Sullys und Richelieus aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts genannt ( „Grand Dessein” und Projekt „kollektive Sicherheit”).
Im 17. Und 18. Jahrhundert begann auch eine Gemeinsamkeit der Lebensverhältnisse. Überall in Europa gab es die gleiche Schichtung in Stände und Klassen mit gesonderten Rechten und Pflichten. So haben die Denk-, Kunst-und Lebensstile der europäischen Völker eine gemeinsame Tradition.2 Europagedanke lt.
Definition des Duden: Gesamtheit der politischen Leitbilder, Ordnungsvorstellungen und Entwürfe, die darauf gerichtet sind, die nationalstaatliche Zersplitterung Europas als Quelle kriegerischer Konflikte und weltpolitischer Schwäche zu überwinden und damit eine Neuordnung dieses Kontinents herbeizuführen.
Das 19. Jahrhundert wird eingeläutet mit dem Versuch Napoleon Bonapartes, Europa mit Gewalt unter französischer Vorherrschaft zu einigen. Dieser Versuch scheiterte endgültig 1815. Nach diesem Fehlschlag kam es zur „Heiligen Allianz”, dem Bund der europäischen Fürsten vom atlantischen bis zum pazifischen Ozean, mit der Absicht gegen Krieg und Revolutionen geschmiedet.
Gegen dieses Europa der Fürsten erhob sich der Gedanke eines Europas der Völker, dessen Protagonist unter anderem der italienische Philosoph und Patriot Guiseppe Mazzini war. Sein Programm war die Befreiung und Einigung der europäischen Nationen und deren Zusammenschluss zu einer demokratischen Bundesrepublik.
In den Revolutionsjahren 1848/49 kommt es zum Zusammenstoß beider Europa-Ideen. Der Nationalismus triumphiert mit der Gründung der beiden letzten großen Nationalstaaten Italien (1861/70) und dem Deutschen Reich 1871. Der Gedanke eines, wie auch immer geeinten Europa, wird durch den Nationalismus und den auf breiter Basis aufkommenden europäischen Imperialismus nachhaltig verdrängt.
Was sind die europäischen Werte?
Description – Allen EU-Ländern sind bestimmte Grundwerte gemein, diese bilden die Basis einer freien Gesellschaft. Die EU wahrt diese gemeinsamen Werte, um Inklusion, Toleranz, Gerechtigkeit und Solidarität zu gewährleisten.
Warum ist Europa eine Idee?
Glaubt man dem französischen Philosophen Bernhard Levy, so ist Europa kein Ort, sondern vielmehr eine Idee! Man mag diese Ansicht teilen oder auch nicht, unstreitig ist in jedem Falle, dass wir mit dem Namen „Europa” mehr verbinden als nur die geographische Bezeichnung für den im Westen vom Atlantik und im Osten vom Uralgebirge begrenzten Teil der eurasischen Erdplatte, den europäischen Kontinent mit seinen – je nach Zählweise- 47 Staaten.
- Wenn wir von Europa sprechen, so meinen wir in der Regel die Europäische Union mit ihren inzwischen 28 Mitgliedstaaten.
- Europa” ist längst zum Synonym für die Europäische Union geworden, wie schon sehr viel länger „Amerika” zum Synonym für die USA.
- Wenn wir jemandem erklären, wir seien Europäer, gar noch ein „überzeugter Europäer”, so wollen wir damit eher weniger unsere geographische Herkunft als vielmehr eine besondere Geisteshaltung zum Ausdruck bringen.
Eine Geisteshaltung, in der sich die Idee Europa widerspiegelt, die Idee von der Einheit des Kontinents, die Idee von der Vereinigung der Völker Europas in Frieden und Freiheit. Auch wenn es im Verlauf der Geschichte des Kontinents immer wieder Initiativen für Projekte gegeben hat, Europa politisch zu einen, als wirklich realisierbar und tragfähig hat sich keines dieser Konzepte erwiesen.
Jean Monnet hatte also Recht, als er die sich nach dem II. Weltkrieg stellende Herausforderung mit den Worten umschrieb: „Europa hat nie existiert, man musste Europa erst erschaffen!” Was es jedoch gegeben hat, sind anti-europäische und im Ergebnis untaugliche Versuche, Europa durch Gewalt und Unterdrückung zu „vereinigen”.
Das „Europa- Projekt” Napoleon Bonapartes und das Adolf Hitlers legen hierfür Zeugnis ab, wobei man Napoleon noch zu Gute halten kann, dass seine Soldaten die Ideen der Französischen Revolution in ihren Tornistern durch Europa trugen. Andererseits hatte das für die Franzosen fatale Folgen, indem der deutsche Nationalismus geweckt wurde, der sich alsbald (1813) gegen Frankreich und die napoleonische Herrschaft richtete.
Es mag manch einen überraschen, dass der französische Mediävist Jacques Le Goff auch das Europa Karls des Großen, in dessen Namen immerhin alljährlich an Christi Himmelfahrt im Rathaus zu Aachen ein Preis für besondere Verdienste um die Einheit Europas verleihen wird, als „fehlgeleitetes Europa” bezeichnet und deshalb diesen anti-europäischen Projekten zuordnet.
Für Le Goff ist die Vision Karl des Großen keine europäische, sondern vielmehr eine „nationalistische”, war doch sein Reich in erster Linie ein Frankenreich. Als ein kaum bekanntes Indiz dafür nennt Le Goff in seinem Buch „Die Geburt Europas im Mittelalter” die Absicht Karls des Großen, den Kalendermonaten fränkische Namen zu geben.
Und, was bei der „Karl der Großen- Nostalgie” allzu gerne außen vor bleibt, ist die Tatsache, dass der karolingische Kaiser in seiner 46 Jahre währenden Regentschaft nur in zwei Jahren (790 und 807) keine Eroberungskriege geführt hat Ähnlich sieht es der italienische Mediävist Sabatino Lopez, für den man „ nicht ein Vorspiel zu Europa nennen kann, was man genau genommen als Fehlstart definieren muss.
Wer heute von Europa spricht, denkt nicht an eine Einheitsreligion oder einen universellen Staat, sondern an einen Komplex politischer Institutionen, weltlichen Wissens, künstlerischer und literarischer Traditionen, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Interessen, die ein Mosaik freier Meinungen und unabhängiger Völker untermauern.
Unter diesem Gesichtspunkt wird uns das Karolingerreich als ein bemerkenswerter, aber letztlich fehlgeschlagener Versuch erscheinen.” Was man dem „Europäer” Karl der Große gleichwohl zu Gute halten muss: Bei ihm finden sich erstmals Ansätze für das, was heute das tragende Element der europäischen Einigung ist-das gemeinschaftliche Recht.
So erließ Karl der Große für das gesamte Rechtsgebiet Vorschriften, die sich auf die wichtigsten Regelungsbereiche bezogen, und überall und für jedermann Gültigkeit besaßen. Franken, Burgunder, Langobarden und Goten waren jeweils eigenen Gesetzen unterworfen.
Diese Rechtsvielfalt wollte Karl der Große zum Beispiel durch ein einziges Bodenrecht ersetzen, das für alle im Reich lebenden Männer und Frauen Gültigkeit besitzen sollte. Dass diese Reform nie über das Versuchsstadium hinausgekommen ist, ändert nichts an ihrem revolutionären Charakter, weil sie erstmals die Möglichkeit einer europäischen Rechtsgemeinschaft erkennen lässt.
Der Traum von der Einheit Europas, die Idee von einer Vereinigung der Völker Europas in Frieden und Freiheit speisen sich aus dem Verständnis Europas als geistig – kulturelle Einheit. Diese geistige – kulturelle Einheit unterscheidet Europa von anderen Kontinenten.
Sie schafft, um ein Wort Willy Brandts aufzugreifen, überhaupt erst die Voraussetzung dafür, dass „zusammenwachsen (vereinigt) werden kann, was zusammengehört”. Das Fundament für diese Einheit findet sich in der griechischen- römischen Antike. Prof. Theodor Heuß, der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, hat hierzu das gleichsam anschauliche wie auch zutreffende Bild geprägt: Europa ist geistig- kulturell auf drei Hügeln erbaut: dem Aeropag in Athen, Symbol für das griechische Denken über Demokratie, dem römischen Capitol, Symbol für das römische Denken über Bürger und Staat, der res publica, und Golgatha, Sinnbild für das christliche Denken von Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit,
Europa ist aus allem gewirkt und man darf sie alle drei, man muss sie als Einheit sehen. Soll heißen: Aeropag, Capitol und Golgatha stehen für Traditionen, Werte und Denkrichtungen, die im Laufe der Jahrhunderte verschmolzen sind, sich gegenseitig befruchtet und erweitert haben und heute nicht mehr voneinander trennbar sind.
Herausgebildet hat sich hieraus im Laufe der Jahrhunderte das, was wir heute als den „europäischen Wertekanon” bezeichnen – einen Wertekanon, der das geistig – ethische Fundament der europäischen Nationen bildet und zugleich das gemeinsame geistig – kulturelle Erbe der Europäer widerspiegelt. Dieses Erbe ist – Grundkurs Mengenlehre- die gemeinsame geistig- kulturelle Schnittmenge der ansonsten in ihren kulturellen Traditionen sehr facettenreichen europäischen Nationen.
Zu den tragenden Elementen des europäischen Wertekanons zählen die Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Säkularität, Rationalität, Individualismus und der Humanismus. Was leider allzu oft in Vergessenheit gerät: Dieser Wertekanon ist weder vom Himmel gefallen, noch den Europäern angeboren.
Im Gegenteil, er ist das Ergebnis einer fast drei Jahrtausende währenden politischen und geistigen Kulturgeschichte, eines von Brüchen und Rückschlägen gezeichneten Zivilisationsprozesses; er ist von Generationen von Europäern unter großen Opfern, nicht selten gegen die eigenen Brüder, erkämpft, errungen und behauptet worden.
Europa war seit dem Mittelalter Schauplatz unzähliger blutiger Bruderkriege um Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, aber auch um Macht, Herrschaft und Religion. Krieg galt nicht erst seit Clausewitz als ein probates Mittel zur Fortsetzung der Politik. Kriege und Schlachten scheinen überhaupt das beherrschende Thema europäischer Geschichtsbücher zu sein, die Kenntnis um die entsprechenden Jahreszahlen zum Pflichtprogramm schulischen Geschichtsunterrichtes zu gehören.
- Ohne Zweifel, die Europäer sind im Verlauf ihrer Geschichte selten friedfertig miteinander umgegangen.
- Europa war (ist?) das ewige Dilemma von Krieg und Frieden! Mit den Ursachen hat sich erstmalig vor über 2.000 Jahren der berühmte griechische Arzt Hippokrates (460 – 370 v.
- Chr.) auseinandergesetzt.
- Die medischen Kriege, die Auseinandersetzungen zwischen den griechischen Poleis und dem Perserreich im Laufe des 5.
Jahrhunderts v. Chr., aus denen die Griechen wiederholt erfolgreich hervorgegangen waren, boten Hippokrates Gelegenheit, sich näher mit den Gegensätzen zwischen Okzident und Orient auseinanderzusetzen. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass der europäische Mensch mutig, aber auch kriegerisch und angriffslustig ist.
Für seine Freiheit, so Hippokrates, sei er bereit zu kämpfen, wenn nicht gar sein Leben zu opfern. Das Martialische des Europäers ist, will man der Diagnose des Hippokrates Glauben schenken, quasi genetisch bedingt. Den asiatischen Menschen bezeichnete er im Gegensatz dazu als weise, kultiviert und vor allem friedfertig.
Inwieweit die Charakterisierung des Asiaten zutrifft, sei einmal dahingestellt. Dass Hippokrates mit seiner Einschätzung des Europäers nicht so ganz falsch gelegen hat, haben diese im Verlauf ihrer Geschichte immer wieder sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
- Riegerdenkmäler und Soldatenfriedhöfe gehören genauso zum Landschaftsbild Europas wie Kulturdenkmäler, worin sich auch eine dem Europäischen innewohnende Ambivalenz ausdrückt.
- Legen letztere Zeugnis dafür ab, dass Europa stets auch ein Ort des Geistes und der Kultur war, legen die erstgenannten Zeugnis ab für die den Europäern über Jahrhunderte abgehende Kreativität und Einsichtsfähigkeit in puncto Verwirklichung politischer Einheit und friedlicher Koexistenz.
Denn aller Sehnsucht zum Trotz, den „ewigen Frieden” hat keines der unzähligen Friedensabkommen im Laufe der Geschichte den Europäern auch nur annähernd gebracht. Im Gegenteil, vielfach haben sie die Zündschnur für neuerliche Konflikte gelegt. All´ dieser Erfahrung zum Trotz prophezeit der französische Philosoph und Schriftsteller Victor Hugo (1802-18859 jedoch zu Beginn des 19.Jahrhundert: „ Der Tag wird kommen, an dem du Frankreich, du Russland, Italien, England, Deutschland, ihr alle, die Nationen des Kontinents, ohne eure unterschiedlichen Eigenschaften und ruhmreiche Individualität zu verlieren, euch zu einer höheren Einheit vereinigen und ihr die europäische Brüderlichkeit errichten werdet, genauso wie die Normandie, die Bretagne, Burgund, Lothringen, Elsass, alle unsere Provinzen sich in Frankreich zusammengeschlossen haben.
Der Tag wird kommen, an dem die Kugeln und Bomben durch die Abstimmung, durch das allgemeine Wahlrecht der Völker, durch das wirkliche Schiedsgericht eines großen souveränen Senats ersetzt werden, der in Europa das sein wird, was in England das Parlament, in Deutschland der Reichstag, in Frankreich die gesetzgebende Körperschaft ist.” Streicht man Russland aus dieser Aufzählung, ersetzt man „höhere Einheit ” durch „Europäische Union” und „Schiedsgericht eines großen souveränen Senats ” durch „Europäisches Parlament”, so beweist sich einmal mehr die Richtigkeit des ebenfalls von Victor Hugo stammenden Satzes: „ Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist!” Was aber ist die Idee, deren Zeit am 9.
Mai 1950 gekommen war und die so stark ist, dass heute, 65 Jahre danach, über 500 Millionen Europäer aus 28 Nationen friedlich vereint als Bürger der Europäischen Union zusammenleben können? Im Kern bedeutet Europa als Idee nicht mehr, aber auch nicht weniger als die Idee eines gesellschaftlichen und politischen Ordnungsmodells, das die europäischen Nationen unter dem Dach einer gemeinsamen Rechts- und Werteordnung, in deren Zentrum die universellen Menschenrechte stehen, vereinigt.
„ Das höchste Ziel der rationalen Politik ist die Vereinigung der Nationen unter dem Rechtsgesetz”, davon war schon der im Jahr der französischen Revolution (1789) geborene deutsche Wirtschaftstheoretiker Friedrich List überzeugt. Mithin: Die Einheit Europas, die Vereinigung der Völker mit der geistigen und kulturellen Kraft des Rechts zu verbinden, das ist der eigentliche Wesenskern dessen, was man gemeinhin als „Idee Europa” bezeichnet,
Anti-europäisch war (ist) die Idee, die Einheit Europas durch das Recht des Stärkeren zu erzwingen – europäisch ist die Idee, die Einheit Europas mit der Stärke des Rechts zu verbinden. In welcher Form dies geschieht, sei es in Gestalt von „Vereinigten Staaten von Europa” einer „Europäischen Föderation” (wie es in der Schuman- Erklärung heißt), oder eben in Gestalt eines bisher in der Welt einmaligen Models, das sich „Europäische Union” nennt, ist nicht die alles entscheidende Frage.
Letztendlich ist die Form allein dem Gebot unterworfen, dem Zweck der Einheit Europas und der friedlich und freiheitlichen Koexistenz der Europäer zu dienen. Hier mögen die Worte des französischen Publizisten und Historikers Alexis de Tocquille beruhigend wirken, der bei seinem Versuch, Mitte des 19.
Jahrhunderts seinen Landsleuten die amerikanische Regierungsform erklären zu wollen, erkennen musste: „ Der menschliche Verstand erfindet leichter Neues als neue Worte!” Warum aber kann nur eine gemeinsame Rechtsordnung (und Werteordnung) das Ferment für die Vereinigung der europäischen Völker in Frieden und Freiheit? Frieden und Freiheit bedingen Einheit.
- Einheit bedingt Gleichheit.
- Rechtseinheit und Rechtsgleichheit sind untrennbar miteinander verknüpft.
- Die Gleichheit vor dem Gesetz bildet das Fundament einer jeden Rechtsordnung, deren Bezugsrahmen die universellen Menschenrechte sind.
- Also kann die für die Einheit der Europäer notwendige Gleichheit und Gleichberechtigung nur im Wege einer gemeinsamen Rechtsordnung hergestellt werden.
Rechts- und Werteordnung sind gleichermaßen miteinander verwoben. Das Recht, die Rechtsordnung und das Rechtsverständnis sind Ausdruck der Werte und des Werteverständnis einer Gesellschaft. Die Menschenrechte sind Ausdruck des Europäischen. Sie bilden damit geradezu zwingend den Bezugsrahmen für ein politisches und gesellschaftliches Ordnungsmodell im Sinne der Idee Europa und dessen Legitimationsgrundlage! „ Europa ist kein Ort, sondern eine Idee- eine Kategorie des Geistes, nicht des Seins”, hat der französische Philosoph Bernhard Lévy gesagt.
Lassen wir einmal außer Acht, dass Europa als der zweitkleinste Kontinent der Erde auch ein Ort ist, was Levy sicherlich nicht in Abrede stellen wollte, so ist Europa zweifelsohne eine Kategorie des Geistes. Abgesehen von der griechischen – römischen Antike verdankt Europa diesen Nimbus insbesondere der Epoche der Aufklärung und den sie prägenden Philosophen, wie, um nur einige zu nennen, John Locke (1632- 1704), Jean- Jacques Rousseau (1712- 1778) und nicht zu vergessen Immanuel Kant (1724-1804).
Sie und andere Intellektuelle jener Zeit haben sich inspirieren lassen von der Idee der Gleichheit und Gleichberechtigung der Menschen (vor dem Gesetz). Während sich John Locke bei seinen staatsphilosophischen Überlegungen auf Aristoteles stützte, diente Jean- Jaques Rousseau der antike griechische Philosoph Platon als Inspirationsquelle.
- Es würde wahrlich den Rahmen sprengen, sich an dieser Stelle mit Einzelheiten und der möglichen Abgrenzung der jeweiligen Philosophie auseinanderzusetzen.
- Dazu sind andere auch eher berufen.
- Deshalb sei nur so viel festgehalten: John Locke gilt als Pionier der Menschenrechte, der Meinungsfreiheit und der Toleranz.
Mit seinem 1689 erschienen Werk „ Two Treatises on Government” hat er die von Thomas Jefferson formulierte amerikanische Unabhängigkeitserklärung maßgeblich beeinflusst, mehr aber noch die am 26. August 1789 im Zuge der Französischen Revolution verkündete „ Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte”.
Zum eigentlichen, wenn auch unfreiwilligen, weil bei ihrem Ausbruch bereits 11 Jahre tot, Chefideologen der Französischen Revolution wurde jedoch Jean- Jacques Rousseau, indem die Anführer der Revolution, allen voran Robespierre, sein Werk „Contrat Social” (Der Gesellschaftsvertrag) und die darin enthaltenen Gedanken und Visionen Rousseaus zu einer Art Glaubensbekenntnis erhoben.
Man muss wissen, dass dieses Werk bei seinem Erscheinen in Frankreich, den Niederlanden und in der Schweiz verboten worden war. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit” (liberté, égalité, fraternité) hatten die Revolutionäre bei Rousseau gelesen. Dennoch muss bezweifelt werden, dass sich Rousseau mit der Revolution identifiziert hätte.
- Er selbst hat weder zur Revolte angestiftet, noch hätte er eine Revolution als probates Mittel zur Durchsetzung seines politischen Weltbildes akzeptiert.
- Trotz seiner Forderung nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit avancierte Rousseau übrigens nicht unbedingt zum „Aristokraten -Schreck”.
- Im Gegenteil, wie folgende kleine Episode belegt.
Zu seinen glühenden Verehrerinnen, mehr noch seiner Philosophie des „Zurück zur Natur” war keine geringere als Marie Antoinette, die französische Königin. Sie soll von den Werken Rousseaus beflügelt das Leben im Einklang mit der Natur für sich entdeckt und sich als nährende Mutter inszeniert haben.
- Das in einer Zeit, in der normalerweise keine Frau der gehobenen Kreise auf die Idee gekommen wäre, ihren Kindern die Brust zu geben.
- Rousseau hatte aber das Stillen gesellschaftsfähig gemacht.
- Daher hatte die französische Königin den pittoresken Einfall, ihren Gästen im Park von Versailles Milch aus Porzellantassen zu kredenzen, die der Form ihrer Brüste nachgebildet waren.
Von derart rousseauischem Geist beseelt, pilgerte sie auch zum Grab ihres berühmten Landsmannes in Genf. Man darf wohl annehmen, ihre Verehrung für den Philosophen wäre etwas weniger groß gewesen, hätte sie geahnt, dass sie eines Tages durch das Fallbeil eines gleichfalls vom rousseauischen Gedankengut inspirierten Henker ihres Hauptes verlustig wird.
Mehr noch als Rousseau gilt Francois- Marie Arouet, besser bekannt unter dem Namen Voltaire (1694 – 1778), den Franzosen als geistiger Wegbereiter der Revolution und als Verkörperung der französischen Aufklärung. Voltaire war für seine Zeitgenossen der große Vorkämpfer für Vernunft, Toleranz und Menschenrechte.
Auf seinen Sarg schrieb man: „ Er verlieh dem Menschengeist starke Impulse, er bereitete uns auf die Freiheit vor.” Anders als für Rousseau war für Voltaire die Revolution unausweichlich, auch wenn, wie er einmal gesagt haben soll, nicht mehr das Vergnügen haben werde, sie zu erleben.
Er sollte damit recht behalten. Beider sterblichen Überreste ließen die Revolutionäre in das Pantheon von Paris überführen. Ohne dies hier weiter vertiefen zu wollen: Die enge, vielleicht sogar als zumindest in den Anfangsjahren als freundschaftlich zu bezeichnende Beziehung zwischen Voltaire und dem Preußenkönig Friedrich dem Großen, vor allem aber sein Einfluss auf dessen politisches Denken und Handeln, widerlegt eine andere Mär, nämlich die von der Jahrhunderte alten Erbfeindschaft zwischen Deutschen und Franzosen.
Werden mit der Französischen Revolution auch die Menschenrechte im Laufe der Zeit geistiges Allgemeingut in Europa, so fehlt es den Europäern, um den Ausspruch von Friedrich List noch einmal aufzunehmen, an der notwendigen Ein- und Weitsicht, zu erkennen, dass das höchste Ziel der rationalen Politik die Vereinigung der Nationen unter dem Rechtsgesetz ist.
Im Geiste der Französischen Revolution erfinden die Europäer ein ganz anderes politisches und gesellschaftliches Ordnungsmodell – den Nationalstaat. Man mag mir die Pauschalierung nachsehen. Aber, dass die Entstehung von Nationalstaaten in Europa in weiten Teilen von der Französischen Revolution geprägt und begünstigt worden ist, scheint bei Historikern unstreitig.
Europa als ein Konglomerat von Nationalstaaten ist eine Erscheinungsform, die sich weitestgehend erst im 19. Jahrhundert herausgebildet hat. Mithin, der europäische Nationalstaat ist, man mag es kaum glauben, eine relativ junge Institution. Zum Ende des Mittelalters wäre es undenkbar gewesen, dass sich die Menschen einmal in der Ideologie des Nationalstaates verbinden.
Wenn uns in der gerade wieder kontrovers geführten Debatte um Europa die selbsternannten „Europa- Gegner”, glauben machen wollen, der Nationalstaat sei die einzige gültige Verwirklichung politischer Einheit und das unveränderliche Maß aller politischen Dinge, so ist dem entgegenzuhalten: Der Nationalstaat entspringt weder einer natürlichen, noch einer göttlichen Ordnung.
Es ist ein Mythos, dass der Nationalstaat eine natürliche, geradezu harmonische Symbiose aus einer Nation, verstanden als ein Kollektiv von Menschen mit einer gemeinsamen Sprache, gemeinsamen kulturellen Traditionen und Abstammung, und der politischen Institution Staat darstellt.
Ist auch die Genese der europäischen Nationalstaaten keinem einheitlichen Muster gefolgt, so steht eines jedoch fest: Er ist in nicht wenigen Fällen das Produkt politischer und wirtschaftlicher Eliten im Streben um Macht, Einfluss und Profite gewesen. Um ein Beispiel zu nennen: Im Revolutionsjahr 1789 sprachen weniger als 50 % der Einwohner Frankreichs Französisch und nur 12 – 13 % sprachen es korrekt.
Im Norden und Süden Frankreichs wurde nahezu kein Französisch gesprochen. Von einer gemeinsamen Sprache als kennzeichnendes Symbol einer Nation konnte also bei der Gründung des Nationalstaates Frankreich (noch) keine Rede sein. Nicht viel anders sah es bei der Gründung Italiens im Jahre 1861 aus.
Lediglich 2,5 % der Bevölkerung waren des Italienischen mächtig oder bedienten sich dieser Sprache, was den Premier des Piemonts, Massimo d´Azeglio zu der Feststellung veranlasste: „ Wir haben Italien geschaffen, jetzt müssen wir nur noch Italiener schaffen!” Wie schwer dies den Italienern gefallen ist, beweisen Studien aus den frühen 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Ralf Witzel – Was bedeutet Europa für mich?
Danach sprach nicht einmal jeder fünfte erwachsene Italiener ausschließlich Italienisch. Viele Italiener identifizierten sich in erster Linie mit ihrer Region und sprachen deren Dialekt. Nicht wenige europäische Nationalstaaten sind in Wahrheit „Multinationalstaaten”.
Das Königreich Belgien in der Zusammensetzung von Flamen, Wallonen und der deutschsprachigen Minderheit im Osten legt hierfür ein beredtes Zeugnis ab. Seit 1830 ist Belgien ein souveräner Nationalstaat, eine belgische Nation hat es, wie der flämische Dichter René de Clerq (1877- 1932) bemerkt, nie gegeben: „ Es gibt einen belgischen König, ein belgisches Theater, eine belgische Flagge, ein belgisches Lied, aber Belgier, die gibt es nicht”.
Ähnlich liest es sich in einem Brief des wallonischen Politikers Jules Destrée an König Albert I. aus dem Jahre 1912: „ Sire, Sie regieren über zwei Völker. Es gibt in Belgien Wallonen und Flamen. Es gibt keine Belgier”. Man muss aber gar nicht so weit in die Geschichte zurück gehen, um festzustellen, dass es sich bei dem Nationalstaat eben nicht um ein natürliches Phänomen handelt.
- Nach dem Fall der Mauer im Jahre 1989 sind in Europa und in seiner Peripherie 23 neue Nationalstaaten entstanden, in denen sich erhebliche Minderheitsprobleme auftun, Probleme die durchaus Sprengkraft besitzen.
- Aktuell sind es die Basken, die Katalanen und die Schotten, die den Mythos von der natürlichen, geradezu harmonischen Symbiose aus der Nation und dem Staat als charakteristisches Merkmal des europäischen Nationalstaates widerlegen.
Es kommt also nicht von ungefähr, wenn der Nationalstaat nicht nur von Philosophen eher als eine imaginäre Gemeinschaft, oder wie von Jeremy Rifkin in seinem Buch „Der Europäische Traum” als ein „artifizielles Konstrukt” bezeichnet und wahrgenommen wird.
Eine entscheidende Herausforderung bei der Bildung von Nationalstaaten als Werk politischer und wirtschaftlicher Eliten bestand darin, die emotionale Unterstützung der „normalen” Bürger für die gemeinschaftlichen Aufgaben zu erlangen, zu denen die Entrichtung von Steuern genauso gehörte wie die Verteidigung des Landes unter Einsatz von Leib und Leben.
Zwingend notwendig war daher die Schaffung einer kollektiven, d.h. „nationalen” Identität. Zu der Frage, wie es gelingen konnte, Millionen gerade durch die Epoche der Aufklärung emanzipierte Individuen dazu zu bringen, einen Teil ihrer Autonomie und Freiheit zugunsten des Staates als politischem Ordnungsmodell aufzugeben, bemerkt Jeremy Rifkin: Die Lösung fand sich in Form einer packenden Geschichte über eine gemeinsame Vergangenheit, die die Fantasie der Menschen beschäftigte und sie von ihrer gemeinsamen Identität und Bestimmung überzeugte.
- Alle Nationalstaaten schufen sich Ursprungsmythen mit Helden und Heldinnen und schweren Prüfungen und Leiden, deren man oft mit elaborierten Ritualen gedachte.
- In der zunehmend säkularen Welt musste der Nationalstaat dem Volk ein neues Leitbild geben: eine hehre Vergangenheit und die Bestimmung zu künftiger Größe.
Ein einziger homogener Nationalmythos erforderte die oft rücksichtslose Unterdrückung all der jahrhundertealten lokalen Geschichten und Traditionen. Wozu auch die Einführung einer einzigen, dominanten Sprache zählte, damit die Menschen miteinander kommunizieren konnten.
- Dafür bedurfte es wiederum eines nationalen Bildungssystems, das die Bildungsinhalte standardisierte.
- So lernte fortan jede Generation von Schulkindern dieselben Inhalte auf dieselbe Weise in einer gemeinsamen Sprache und bald glaubten die Leute, dass sie tatsächlich Teil einer gemeinsamen Geschichte und einer gemeinsamen Bestimmung seien.
Nun mögen Historiker kritisch anmerken, die Entwicklung von nationalen Identitäten sei von weitaus komplexerer Natur gewesen, als es die Darstellung Rifkins wiedergibt. Gleichwohl, im Kern dürfte der Darstellung nicht zu widersprechen sein. Mit der Idee des Nationalstaates untrennbar verbunden ist die Ideologie des Nationalismus, gleichsam eine Folge der Französischen Revolution.
- Als Ideologie dient der Nationalismus zur Legitimation der Herstellung und Konsolidierung eines souveränen Nationalstaates und als Mittel zur bewussten Identifizierung und Solidarisierung der Bürger mit dem Staat.
- Für den deutschen Historiker Otto Dann ist der Nationalismus nur ein anderes Wort für nationalen Egoismus, der die Interessen der eigenen Nation überhöht.
Für den Philosophen und Kulturanthropologen Ernest Gellner ist Nationalismus die Erfindung von Nationen, wo es sie vorher nicht gab (imagined communities): „ Nationalismus ist eine Form des politischen Denkens, die auf der Annahme beruht, dass soziale Bindungen von kultureller Übereinstimmung abhängt.
Deshalb sind Nationalisten bestrebt, die politischen Grenzen der Nationalstaaten mit den von ihnen definierten kulturellen Grenzen in Übereinstimmung zu bringen.” Für den österreichisch- britischen Philosophen Sir Karl Raimund Popper ist der Nationalismus „ ein Relikt eines ur- instinktiven Gefühls der Stammeszugehörigkeit, dominiert von Leidenschaft und Vorurteilen- ein nostalgisches Verlangen nach dem Ersatz von individueller durch kollektive Verantwortung”.
Popper zählt zu denjenigen, die im Nationalstaat deshalb nur ein artifizielles Konstrukt sehen, einen Mythos, der durch nichts zu rechtfertigen ist, sondern lediglich eine irrationale und romantische Utopie darstellt – „ein Traum von Naturalismus und kollektivistischer Stammeszugehörigkeit.” Wie dem auch sei, wohin der Nationalismus in seiner extremen Ausprägung führt, hat die europäische Geschichte der ersten Hälfte des 20.
- Jahrhunderts eindrucksvoll vor Augen geführt.
- Die Überhöhung der eigenen Nation wurde zur Legitimierung des Imperialismus, der Herrschaft über andere Völker, und der Ausgrenzung, bis hin zur Vernichtung und Vertreibung ethnischer Minderheiten.
- Die Bilder von Auschwitz und anderen Konzentrations- und Vernichtungslagern sind mahnende Erinnerung.
Ebenfalls untrennbar mit dem Nationalstaat verbunden ist das Dogma der nationalen Souveränität, also der Anspruch, die inneren Angelegenheiten in völliger Unabhängigkeit von äußeren Einwirkungen zu gestalten und eine auf den Eigennutz, die „nationalen Interessen”, ausgerichtete Außenpolitik – notfalls mit militärischen Mitteln – zu betreiben.
Gibt es überhaupt so etwas wie ein originäres Interesse einer Nation? Vor allem aber: Wer definiert das nationale Interesse allgemein oder im konkreten Einzelfall? Das nationale Interesse ist zuvorderst das, was politische Entscheidungsprozesse, insbesondere außenpolitisch, motivieren und legitimieren soll.
Damit ergibt sich zwangsläufig, dass die Definitions- und Deutungshoheit bei der Regierung als dem demokratisch legitimierten Repräsentanten der Bürger, der Nation liegt. Womit ein Missbrauch der Definitionsgewalt nicht ausgeschlossen ist. Andererseits: Das nationale Interesse ist durchaus unterschiedlichen Interpretationen zugänglich.
- Wenn Opposition und Medien politische Entscheidungen der Regierung kritisieren, impliziert das nichts anderes als: Wenn wir an der Regierung wären, also die Definitionsgewalt hätten, würden wir das „nationale Interesse” anders bestimmen.
- Wie flexibel sich manchmal eine Regierung in der Definition des nationalen Interesses erweist, gerade wenn es um Europa geht, dafür liefert die nachfolgend geschilderte Begebenheit stellvertretend für viele ähnlich gelagerte Fälle einen Beleg.
Es ist der 25. Juni 1999. In Brüssel tagt der Rat in der Zusammensetzung der nationalen Umweltminister. Auf der Tagesordnung steht u.a. die Verabschiedung der sog. Altauto- Richtlinie. Diese sieht die gesetzliche Verpflichtung der Automobilindustrie vor, zukünftig Schrottautos kostenlos und umweltfreundlich zu entsorgen.
Das klingt vernünftig und es überrascht eigentlich nicht, dass die in Deutschland regierende Rot- Grüne Koalition sich für das Zustandekommen in jüngster Zeit besonders stark gemacht hat. Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind für diese Regierungskoalition im nationalen Interesse, wie immer wieder betont wird.
Die Richtlinie, über deren Inhalt in den vorausgegangenen Monaten sehr kontrovers diskutiert worden ist, soll also an diesem Tag „durchgewinkt” werden. Soll heißen: Ohne weitere Debatte beschlossen werden. Doch es kommt anders. Wenige Tage zuvor hatte der deutsche Kanzler Gerhard Schröder, den später der Nimbus „Kanzler der Bosse” schmückt, einen Anruf von Ferdinand Piech, seines Zeichens Chef des größten deutschen Automobilherstellers (VW) erhalten, der ihm glaubhaft machen konnte (ob zu Recht, sei einmal dahingestellt), dass mit dieser Richtlinie Kosten in Milliardenhöhe auf die Industrie zukommen würden.
- Nach diesem Anruf erhält der deutsche Umweltminister Jürgen Trittin vom Kanzler den Auftrag, alles zu unternehmen, um die Verabschiedung der Richtlinie zu verhindern.
- Trotz des massiven und lautstarken Protestes seiner Kollegen aus den anderen Mitgliedstaaten gelingt es Trittin unter Mithilfe des britischen und spanischen Amtskollegen, den Auftrag wunschgemäß auszuführen.
Was man noch hinzufügen sollte: Die britische Firma Rover und die spanische Firma SEAT gehörten zu diesem Zeitpunkt ebenfalls zum VW- Konzern. Zu Hause wurde das Scheitern der Richtlinie gegenüber der Öffentlichkeit sinngemäß als ein Sieg im Kampf um das nationale Interesse Deutschlands verkauft.
Es ist also durchaus Misstrauen angesagt, wenn Politiker mit dem „nationalen Interesse” argumentieren. Die Ideologie des Nationalismus und das Dogma der nationalen Souveränität machen den Nationalstaat zu einem politischen und gesellschaftlichen Ordnungsmodell, dem das Prinzip der Ab – und Ausgrenzung zugrunde liegt.
Abgrenzung deshalb, weil sich der Nationalstaat geografisch definiert, der Staat als politische Institution seine Legitimation aus dem ihm gehörenden Territorium ableitet, auf dem er das Gewaltmonopol zur Durchsetzung der von ihm selbst geschaffenen Gesetze inne hat.
- Mit seiner eigenen Rechtsordnung grenzt er sich von dem Nachbarstaat ab.
- Deutlich sichtbarer Ausdruck dieses Prinzips der Abgrenzung sind die zwischenstaatlichen Grenzen, die zur exakten Definition des räumlichen Geltungsbereiches der staatlichen Rechtsordnung dienen; Grenzen, die im Verlauf der Geschichte nicht selten auch Ausdruck unversöhnlicher Feindschaft waren; Grenzen, zu deren Verteidigung im Bedarfsfalle auf militärische Mittel zurückgegriffen wurde und bei deren Überschreiten man sich besonderer Kontrollen zu unterziehen hat.
Ausgrenzung deshalb, weil jeder Staat auf der Grundlage seiner Rechtsordnung einen bestimmten Kreis von Menschen als seine Staatsangehörige qualifiziert und alle anderen als Ausländer oder Fremde ansieht, mit der Konsequenz, dass beide Gruppen rechtlich ungleich behandelt werden (Stichwort: Ausländerdiskriminierung).
- Der Staat behält bestimmte Rechte seinen Staatsangehörigen vor oder unterwirft Fremde einem Sonderrecht.
- Den Status des Staatsbürgers und damit auch die Möglichkeit der Teilhabe am öffentlichen und politischen Leben an seinem Wohnort, d.h.
- Seine Einbürgerung kann der Ausländer/ Fremde nur durch einen vom Willen der staatlichen Behörden abhängenden Akt der Verleihung erlangen – einer Art „Gnadenakt”.
Nun sind die Unterscheidung zwischen Einheimischen oder Zugehörigen auf der einen Seite und Ausländern oder Fremden auf der anderen Seite sowie die Ungleichbehandlung beider Gruppen nicht erst eine „Erfindung” der Nationalstaaten. Solches hat es schon in unterschiedlicher Ausprägung in früheren Epochen gegeben, doch ist das Ausmaß des Diskriminierungseffektes, wie wir ihn heute kennen, ein Produkt der Nationalstaatsidee.
Wer kennt ihn nicht, den Slogan: „ Irgendwo ist jeder Ausländer!” Bei genauerer Betrachtung muss es eigentlich heißen: Wir sind, von einer Ausnahme abgesehen, überall Ausländer! Und genau an diesem Punkt offenbart sich der Gegensatz von Nationalstaat und Europa als politische und gesellschaftliche Ordnungsmodelle.
Wenn mit Europa als politischem und gesellschaftlichem Ordnungsmodell eine gemeinsame, die europäischen Nationen überspannende Rechtsordnung verbunden ist, so betont dies den Individualismus im Sinne der Aufklärung und bedeutet die Gleichberechtigung und Gleichheit aller unter diesem Dach lebenden Europäer unabhängig von ihrer jeweiligen nationalen Zugehörigkeit.
Die Idee Europa macht das Individuum zum Protagonisten der europäischen Zivilisation, bei der Idee des Nationalstaates ist es die Nation! Im philosophischen Sinne bedeutet die Idee Europa den Verzicht der Nation auf das Ausschließliche zugunsten des Gemeinschaftlichen in dem Bewusstsein, dass das „Wir” (Gemeinschaft) Energien (Gestaltungskraft) erzeugen kann, die das „Ich” (Nation) alleine nicht erzeugt.
Die Gestaltungskraft nach außen und nach innen gründet nicht auf Autonomie, sondern auf Eingebundensein! „ Verbunden werden auch die Schwachen mächtig”, hatte schon der deutsche Dichter Friedrich Schiller erkannt. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit war der Schlachtruf der Französischen Revolution.
- Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit ist das, worauf Europa als Idee gründet.
- Heute ist diese Idee Europa für über 500 Millionen Menschen Teil ihrer Lebenswirklichkeit.
- Mit der Europäischen Union ist ein Gemeinwesen entstanden, in dem die Bürgerinnen und Bürger aus 28 Staaten in Frieden und Freiheit als gleichberechtigte Unionsbürger zusammenleben.
Den Grundstein hierfür haben am 9. Mai 1950 Robert Schuman, Jean Monnet und Konrad Adenauer gelegt.
Was ist typisch für die europäischen Länder?
Reddit-Thread Zehn Probleme, die du nur als Europäer kennst – Soll ich jetzt mehr für den Tank bezahlen oder kurz mal nach Tschechien fahren? Das sind die kleinen, aber feinen Alltagsprobleme, die nur Europäer kennen. © Helena Lopez Viele Sprachen sprechen, in einem anderen Land einkaufen gehen, weil es günstiger ist oder ein anderes Netflix-Angebot – je nachdem, wo du gerade bist.
Diese Dinge sind typisch europäisch. Sauerkraut, Bratwurst oder Bier – fragt man Amerikaner, was typisch Deutsch ist, sprudelt es nur so aus ihnen heraus. Oktoberfest, Techno, Pünktlichkeit. Für uns sind es auf den ersten Blick immer nur Klischees, auch wenn wir uns bei der nächsten Verabredung mit ausländischen Freunden, die schon wieder zu spät kommen, doch nochmal fragen, ob es nicht vielleicht doch einen Funken Wahrheit beinhaltet.
Fragt man aber danach, was typisch europäisch ist, ist das gar nicht so leicht zu beantworten. Gut, dass Reddit, die Online-Community unseres Vertrauens, diese Frage mal in die Hand genommen und Probleme gesammelt hat, die wirklich nur Europäer kennen.
Was ist Europa Grundschule?
Auf Initiative der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland hat die aktion europa diese Unterrichtsvorschläge und Arbeitshilfen für Schülerinnen und Schüler der Grundschule im Alter von 6-12 Jahren (1. bis 6. Klassenstufe) entwickelt und vielfach in Grundschulklassen erprobt.
Welche Vorteile hat der Euro für mich persönlich?
Wie entstehen diese Vorteile durch den Euro? – Mit der Einführung des Euro sind die Kosten von Wechselkursschwankungen im Euro-Währungsgebiet weggefallen. Dadurch bleiben Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen innerhalb des Euro-Währungsgebiets von den kostspieligen Schwankungen auf den Devisenmärkten verschont, die früher in einigen Ländern das Vertrauen untergruben, Investitionen abschreckten und zu allgemeiner wirtschaftlicher Instabilität führten.
- Vor Einführung des Euro mussten bei grenzüberschreitenden Geschäften stets die Währungen getauscht werden, was mit zusätzlichen Kosten, Risiken und mangelnder Transparenz einherging.
- Der Einsatz einer einheitlichen Währung macht Geschäfte und Investitionen im Euro-Währungsgebiet einfacher, billiger und weniger riskant.
Da Preisvergleiche kein Problem mehr sind, fördert die Einheitswährung Handel und Investitionen aller Art zwischen den Ländern. Außerdem hilft sie einzelnen Verbrauchern und Unternehmen, die besten Preise zu erzielen.
Welche Werte hat die EU?
Einer der ersten Sätze, die man in Vorträgen und Präsentationen über die Europäische Union hört, lautet: “Die EU ist eine Wertegemeinschaft.” Meist wird dieser Hinweis gegeben, um dem Vorurteil, die Europäische Union sei nur ein kalter Wirtschaftsverbund, entgegenzutreten.
In der Tat ist die EU Anfang der 1950er Jahre (damals als Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, EGKS) nicht in erster Linie gegründet worden, um den wirtschaftlichen Fortschritt voranzubringen, sondern um den wichtigsten Wert überhaupt zu sichern: den Frieden. Fünf Jahre nach dem verheerenden Zweiten Weltkrieg begannen die Verhandlungen, die 1951 zum Vertrag über diese erste Europäische Gemeinschaft führten.
Der Krieg mit weit über 50 Millionen Toten war jedem präsent, alle die am Verhandlungstisch saßen, hatten ihn erlebt und durchlitten. Eine 2010 von der Europäischen Kommission durchgeführte Eurobarometer-Umfrage widmete sich der Europäischen Union (EU) als Wertegemeinschaft.
Die befragten Bürger nannten Menschenrechte und Demokratie gleichzeitig als die Werte, die die EU am besten repräsentieren. Die europäischen Werte sind auf Unionsebene ausdrücklich vertraglich verankert. So heißt es in Artikel 2 des Vertrages über die Europäische Union (EUV): „Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören.
Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet. Die EU verpflichtet sich in ihrem Handeln – sei es innen- oder außenpolitisch – diesem Wertefundament.
Ziel ist es, die Werte zu fördern (Art.3 EUV). Sie sollen dabei nicht nur auf Unionsebene, sondern auch auf Ebene der Mitgliedstaaten und der Beitrittskandidaten Beachtung finden. Werte sind fest verankerte Grundeinstellungen in einer Gesellschaft oder einzelner Personen, deren inhaltliche Bestimmung nicht abschließend vorgenommen werden kann.
Sie sind in ihrer Bedeutung komplex und subjektiv. Auch unterfallen sie dem gesellschaftlichen Wandel und reflektieren politische, rechtliche sowie historische Entwicklungen. Die europäischen Werte haben ihren eigenen Gehalt und sind daher nicht deckungsgleich mit den nationalstaatlichen Wertegerüsten.
- Ihr Ursprung wurzelt aber in den mitgliedstaatlichen Wertetraditionen, die sich bis in die Antike zurückverfolgen lassen.
- Ebenso stehen europäische und nationale Werte in einem wechselbezüglichen Verhältnis zueinander, so dass von einem Werteverbund in der EU gesprochen werden kann.
- Die Bedeutung des europäischen Wertefundaments ist insgesamt betrachtet nicht zu unterschätzen.
Auf seiner Grundlage hat sich die Union heutiger Gestalt herausgebildet. Den gemeinsamen Werten ist dabei stets eine vereinende, die europäische Integration fördernde Wirkung zugekommen. Auch dienen sie der Bildung einer europäischen Identität und nicht zuletzt der Funktionsfähigkeit der EU.
Warum bin ich Teil von Europa?
1. weil sie uns seit über 70 Jahren Frieden garantiert – Und das ist immer noch das gewichtigste Argument für die EU, Wer selbst den Zweiten Weltkrieg oder auch die Jugoslawienkriege erlebt oder wer den eigenen Eltern oder Großeltern gut zugehört hat, der weiß sehr genau, dass Frieden keineswegs selbstverständlich ist.
Welche Vorteile hat die EU für Deutschland?
4. Die EU handelt als Stabilitätsgemeinschaft. Seit der Finanzkrise hat sie mit Garantien und Hilfskrediten betroffene Volkswirtschaften stabilisiert und die Menschen vor einem Absturz bewahrt.5. Durch die grenzüberschreitende Arbeitnehmerfreizügigkeit entsteht ein Arbeitsmarkt mit mehr als 200 Millionen Beschäftigten.
- Jeder Unionsbürger kann im Mitgliedsstaat seiner Wahl eine Arbeit suchen.
- Damit steigen die Möglichkeiten zur beruflichen Verwirklichung.
- Das trägt auch zu höheren Einkommen, zur Vermeidung von Fachkräfteengpässen und zur Senkung der Arbeitslosigkeit bei.6.
- Die EU bietet uns handfeste Alltagsvorteile, die wir oft irrtümlich als selbstverständlich hinnehmen.
Dazu zählen Reisefreiheit ohne Grenzformalitäten, europaweiter Verbraucher- und Umweltschutz, eine große Waren- und Dienstleistungsvielfalt und der Euro als einheitliches Zahlungsmittel. Eine starke EU verbessert unsere Chancen, auch zukünftig in Frieden, Freiheit und Wohlstand leben zu können.